KZ
Mauthausen
Die Todesstiege
Zu
den besonders schweren Grausamkeiten gehörte die so genannte
Todesstiege,
eine Steintreppe, die den Steinbruch „Wiener Graben“ mit dem
eigentlichen Konzentrationslager Mauthausen verband. Die Beteiligten
des Steinträgerkommandos schleppten mehrmals täglich Granitblöcke
über die insgesamt 186 Stufen der Treppe 31 Meter nach oben. Die
„Todesstiege“ war der Ort zahlreicher Unfälle und Morde an
Häftlingen.
Die Fallschirmspringerwand
Der
Weg vom Kopf der Todesstiege hinauf ins Lager führt teilweise knapp
am Abbruchhang des Steinbruchs vorbei. Eine 50 Meter hohe, fast
senkrechte Felswand wurde von der SS dazu missbraucht, Häftlinge
hinabzustoßen, wo ihre Körper entweder durch den Aufprall auf dem
Stein zerschmettert wurden oder sie im Regenwasserteich
ertranken.
Grausamkeiten
der „SS“
Der
Alltag im Lager war so ausgelegt, dass er den Häftling „zerstörte“,
ihm seine Würde raubte und ihn so stark quälte wie möglich. Die
Häftlinge mussten sich jedem Befehl unterordnen und die SS-Männer
hatten eine unerschöpfliche Phantasie, was das „Zerstören“ und
Demütigen der Häftlinge anging. Die Häftlinge mussten z. B.
stundenlang strammstehen oder in der Nacht 10 bis 20 Mal aus den
Fenstern springen und sich im Dreck wälzen und danach ihre Kleider
waschen.
Unzureichende Verpflegung
Die
Ernährung eines Häftlings im Lager war, wie in allen
Konzentrationslagern, mehr als unzureichend. Das verabreichte Essen,
das die Häftlinge täglich erhielten, hatte etwa 6'070 kJ. Bei
der langen und sehr schweren Arbeit, die die Häftlinge zu verrichten
hatten, wären mindestens 19'000 kJ notwendig gewesen. Aufgrund
der mangelnden Ernährung und der schweren Arbeit betrug die
durchschnittliche Lebensdauer eines Häftlings etwa 10 Monate.
Arbeitseinsatz
Der
Arbeitseinsatz betrug immer 11 Stunden. Geweckt
wurden die Häftlinge um 4:45 Uhr im Sommer und im Winter um 5:15
Uhr. Um
20:45 mussten dann alle Häftlinge in ihren jeweiligen Baracken sein
und ab 21:00 Uhr war Bettruhe. Es gab 2-3 Zählappelle täglich.
Lagerstrafen
Die
offiziellen Strafmaßnahmen im Konzentrationslager Mauthausen waren
Ordnungsstrafen (Essensentzug, Strafarbeit), Arreststrafen,
Dunkelarrest und Körperstrafe. Zu den Ordnungsstrafen gehörten im
allgemeinen Strafarbeit unter Aufsicht eines SS- Unterführers, ein
„Briefschreibverbot“ bzw. ein Verbot, Briefe zu empfangen,
Essensentzug bei voller Beschäftigung und schlimmstenfalls die
Einweisung in die Strafkompanie des Konzentrationslagers und was
einem Todesurteil gleich kam. Die Strafkompanie hatte die härteste
Arbeit zu leisten, so z. B. das Hochtragen der schweren Granitblöcke
über die sogenannte „Todesstiege“ aus dem Steinbruch herauf. Die
Arreststrafen waren meist mit Stockschlägen verbunden und der
verschärfte Arrest wurde in der Dunkelkammer vollzogen, ohne die
Möglichkeit zum Hinlegen bzw. Sitzen. Zur körperlichen Züchtigung
gehörte vor allem das Schlagen mit einem Ochsenziemer. Die Anzahl
der Schläge lag zwischen 5 und 75. Waren es mehr als 25 Schläge,
musste der Häftling, egal welcher Nationalität, laut auf Deutsch
mitzählen und verzählte er sich, oder machte er einen Fehler, wurde
von vorne angefangen. Eine der schlimmsten Misshandlungen bzw.
Strafen war das „Pfahlhängen“, das oft in Mauthausen verübt
wurde. Dem Häftling, der damit bestraft wurde, „wurden die Hände
mit einem etwa fingerdicken Strick auf dem Rücken zusammengebunden.
An diesem Strick wurde das Opfer dann am Querbalken einer Baracke in
etwa 2 Meter Höhe aufgehängt, so dass der Körper frei in der Luft
schwebte. Das ganze Körpergewicht lastete auf den nach rückwärts
gebogenen Gelenken.“ Diese Tortur führte zu großen
Dehnungsschmerzen der Muskulatur, zu Bewusstseinstrübung und nach 30
Minuten zur Bewusstlosigkeit.
vielen Danke für diese hilfreichen Informationen über das Kz, ich finde das Thema immer wieder spannend und es regt zum nachdenken an.
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